Geschichte unseres Vereins

Grundsätzliches und Ziele

Als am 16. Dezember 1994 unsere AGRICOLA gegründet wurde, konnte niemand voraussehen, dass daraus eine bislang 30-jährige Erfolgsgeschichte sich entwickeln würde. Ziel war es damals gewesen, an der Natur- und Kulturgeschichte unserer Heimat interessierte Personen in einem Verein zusammenzuführen, um die Kenntnisse über unsere Region aus verschiedenen thematischen Blickwinkeln zu betrachten, durch Wanderungen, Führungen, Vorträge, Ausflüge zu veranschaulichen und durch gezielte Forschungsarbeiten zu vertiefen.

Daher führt die AGRICOLA nicht die Bezeichnung „Verein“ in ihrem Namen, sondern den Begriff „Arbeitsgemeinschaft“. Und diese Benennung ist das „A und O“ unserer AGRICOLA. Denn viele Frauen und Männer bringen durch ihre Kenntnisse, ihr Wissen, ihre Fertigkeiten aus ganz unterschiedlichen Bereichen ein und machen das aus, was unsere Gemeinschaft auszeichnet. Sie ist eine der Sammelstellen für die Kultur- und Naturgeschichtliche im östlichen Bayern.

Wir dürfen uns alle darüber freuen, dass uns dies gelungen ist. Mittlerweile ist unser Verein auf 85 Personen (Stand: Februar 2024) angewachsen. Einen anschaulichen Überblick über die Vereinsarbeit in diesen drei Jahrzehnten geben unsere Veranstaltungsprogramme. Sie weisen ein großes thematisches Spektrum von Angeboten auf. Diese führten uns in verschiedene Winkel unseres Arbeitsgebietes. Dieses haben wir definiert haben als Region des Tals der Schwarzen Laber und des Tangrintel mit daran anschließenden Bereichen. Das große Interesse und die Zahl der Personen, die daran teilgenommenen haben, zeigen, dass dieses vielfältige Programmangebot an kultur- und naturgeschichtlichen Veranstaltungen viel Resonanz und Anerkennung gefunden hat.

Öffentlichkeitsarbeit

Zieht man nach 30 Jahren ein Resümee, dann ergibt dieses, dass die AGRICOLA zwischen 1995 und 2023 eine ganz beträchtliche Anzahl dieser Veranstaltungen nicht nur angeboten, sondern auch durchgeführt hat: 46 Wanderungen, 43 Führungen und Fachvorträge, 18 Exkursionen, 23 Vereinsausflüge, 24 Vorträge allgemeiner Art und 11 Ausstellungen.

Mit unseren inzwischen nahezu 90 Informationsblätter  haben bisher 15 Autorinnen und Autoren, alle AGRICOLA-Mitglieder, anschaulich und verständlich über kulturgeschichtliche, historische, industriegeschichtliche, biologische, ökologische, geographische, geologische, kartographische, klimatische, gesellschaftliche Beiträge berichtet. Auch dies ist ein deutlicher Beleg für die breite fachliche Ausrichtung unserer AGRICOLA.

Im Laufe der Jahr ergänzten und erweiterten auch die Nutzung sozialer Medien die Informationsmöglichkeiten zwischen den Mitgliedern sowie der Präsentation des Vereins nach außen. So bietet unser Internetauftritt unter www.agricola-bayern.de eine Übersicht über unsere Aufgaben und Ziele und über die aktuellen Veranstaltungen. In einer What´s App können sich die Mitglieder über Themen oder über interessante Angebote austauschen und auch zeitnah Besuche von Veranstaltungen organisieren.

Darüber hinaus präsentierte die AGRICOLA ihre Arbeit mehrmals auf Informationsständen, unter anderem auch auf dem Bürgerfesten in Parsberg und Laaber. Seit einigen Jahren werden für Kinder Themenführungen angeboten, die großen Zuspruch erfahren. Immer wieder im Programm standen insbesondere im ersten Jahrzehnt unserer Vereinsarbeit Grabungs- und Arbeitseinsätze, Flurbegehungen, Geländeerkundungen.

Einige Beispiele unserer Arbeiten

In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, dass die „Keimzelle“ und das jahrelange „Rückgrat“ dieser Vereinsarbeit das Engagement vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer unter der Leitung von

Ernst Olav die „Grabung Granswang“ darstellte. Der Ertrag dieser vieler hundert Arbeitsstunden, die oft unter widrigen Witterungsumständen geleistet wurden ist in der Dauerausstellung des Burgmuseums Parsberg zu sehen. Einen wertvollen Beitrag unseres Vereins zur Kulturgeschichte unserer Region haben die Ergebnisse dieser anspruchsvollen Grabungs-, Reinigungs-, Restaurations-, Aufbereitungs- und Präsentationsarbeiten für die Erkenntnisse über die frühe Besiedlung unseres Raumes geleistet. Jahrtausendealte Gegenstände wurden so vor der Zerstörung bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Günter Frank, der leider Anfang 2023 verstarb, war einer der führenden Altstraßenforscher der Region.

Friedrich Hock hat ein umfangreiches Archiv von Zeitungsmeldungen, Informationsschriften und Postkarten aufgebaut, die auch viele Motive und Themen unseres AGRICOLA-Gebietes zum Gegenstand haben und als Zeitdokumente wertvolle Beiträge zur Kultur- und Naturgeschichtliche unseres Raumes liefern.

Stefan Meyer hat in der Tradition der experimentellen Archäologie die Kenntnisse über die Keltenzeit, die auch aus Funden in unserem AGRICOLA-Gebiet gewonnen werden konnten, in buchstäblich greifbare Ergebnisse umgesetzt, indem er die Fertigung vor- und frühgeschichtlicher Erzeugnisse (Kleidung, Werkzeuge, Alltagsgegenstände, Waffen) detailgenau und mit alten Techniken herstellt, auf die Handhabung der Erzeugnisse eingeht und auf diese Weise ein anschauliches Bild unserer frühen Vorfahren vermittelt.

Johann Spangler hat seine Kenntnisse über Bildstöcke, Feldkreuze, Kapellen zu einem Wissensschatz erweitert, den er in einem übersichtlichen Führer zusammengestellt hat, der zu Radtouren und Wanderungen einlädt.

Robert Glassl konnte viele Erkenntnisse über das Werden unserer Natur- und Kulturlandschaft, die er am Rande seiner beruflichen Tätigkeiten über Jahrzehnte gewonnen hat, in einem Buch zusammenstellen, das durch die Unterstützung der AGRICOLA veröffentlicht wurde.

(Bilder und Filme zu einigen oben genannten Themen siehe unsere Mediathek)